»Expedition Bach«
Obwohl zu Projektbeginn niemand gewagt hat, auch die Entdeckung unbekannter Bach-Werke vorherzusagen – die letzten Zuwächse lagen auf dem Gebiet des Vokalwerkes bereits 70 Jahre zurück; auf dem Gebiet der Tastenmusik muss man bis in die 1980er Jahre zurückblicken –, führen die Erfolge vor Augen, dass auch in scheinbar »abgegrasten« Bibliotheken, ebenso wie in entlegenen Archiven weiterhin unentdeckte Bachiana verborgen sein könnten. Und so geben wir uns der berechtigten Hoffnung hin, dass die geduldige Befragung der historischen Quellen verbunden mit günstigen Überlieferungsumständen und einer gehörigen Portion Finderglück auch in Zukunft verloren geglaubte oder noch gar nicht erahnte Bach-Werke und Dokumente ans Licht bringen wird.
Da die aufwändigen Erschließungsarbeiten an den einzelnen Orten oft genug keine Bach-Funde zeitigen, werden zugleich sämtliche musikgeschichtlich relevanten Dokumente, wie Musikalien, Musikerbriefe, Orgelbauakten oder Materialien zur Aufführungspraxis aus der Zeit vor 1800 erschlossen. Einzelpublikationen berichten über die herausragenden Funde – so konnten schon Dokumente anderer bedeutender Komponisten wie Heinrich Schütz, Samuel Scheidt oder Johann Friedrich Fasch präsentiert werden. Der größte Teil der Ergebnisse des Projektes wird schließlich in einem Verzeichnis der Kantoren und Organisten in den Städten des historischen Mitteldeutschlands (1517–1800) kumulieren.
Das Projekt »Expedition Bach« wurde gefördert von der Gerda Henkel Stiftung und von der Fritz Thyssen Stiftung
Ansprechpartner: Prof. Dr. Dr. h. c. Peter Wollny und Prof. Dr. Michael Maul