Meilensteine der Bach-Forschung

Sonderausstellung zum Doppeljubiläum »75 Jahre Bach-Archiv Leipzig« und »40 Jahre Bach-Museum Leipzig«, 21. März bis 23. November 2025

Woher weiß man, wann Bach seine Werke komponierte? Wie findet man verschollene oder unbekannte Werke? Und wie hat die Bach-Forschung in Ost und West während des Kalten Krieges zusammengearbeitet?

Seit 75 Jahren erforscht das Bach-Archiv Leben, Werk und Wirken Johann Sebastian Bachs und seiner Familie. Vor 40 Jahren öffnete das Bach-Museum seine Tore für das Publikum. Die Jubiläums-Ausstellung führt in die packende Welt der Bach-Forschung ein: von der ungewöhnlichen Erfolgsgeschichte der Neuen Bach-Ausgabe, die am Bach-Archiv Leipzig (DDR) und am Johann-Sebastian-Bach-Institut Göttingen (BRD) gemeinsam erarbeitet wurde, über die wegweisenden Methoden der Papier- und Schreiberuntersuchungen bis hin zum Einsatz Künstlicher Intelligenz in der aktuellen Forschung.

Zu den Ausstellungsstücken zählen kostbare Autographen von Bach und seinen Söhnen ebenso wie ein originelles Lochkartensystem zur Bestimmung von Schreibern. Ein Prolog mit historischen Fotos, Briefen und anderen Sammlungsstücken macht die Atmosphäre der Gründungszeit des Bach-Archivs kurz nach Staatsgründung der DDR lebendig. Telegramme, Dienstreiseanträge und Sachberichte erzählen von den widrigen Umständen, unter denen Bach-Forscherinnen und -Forscher in Ost und West zusammenarbeiteten.

Zahlreiche Klangbeispiele, Medienstationen und interaktive Spiele laden zum Vertiefen und Experimentieren ein.

Aufruf zur Subskription der Neuen Bach-Ausgabe in russischer Sprache, Leipzig 1955, Bach-Archiv Leipzig
 Weimarer Orgeltabulatur, Johann Adam Reincken: An Wasserflüssen Babylon, Abschrift von Johann Sebastian Bach, 1700, Faksimileausgabe, Kassel 2007


Öffentliche Führungen 

Freitag, 15 Uhr: 19. September, 24. Oktober (im Museumseintritt inbegriffen) 

Sonntag, 11 Uhr: 21. September, 26. Oktober, 2. November (im Museumseintritt inbegriffen)

 

Bach-Forschung unterwegs

TERMINE: 20. September, 23. Oktober 2025

 

Im Jubiläumsjahr können Sie Bach-Forschung an ganz verschiedenen Orten in Leipzig erleben. Unter dem Motto »Bach-Forschung unterwegs« lädt das Forschungs-Team zum Beispiel zu einer Fahrradtour mit Orgelwettstreit und Orgelschmaus nach Störmthal und Leutzsch ein. Im Gohliser Schlösschen erfahren Sie mehr über die Gartenkultur der Bach-Zeit – Coffee & Music inklusive. Lassen Sie sich überraschen!

 

ORGELWETTSTREIT MIT HISTORISCHER ORGELPROBE UND ORGELSCHMAUS am 20. September 2025

Bach-Forschung unterwegs mit dem Fahrrad: zur Dorfkirche Störmthal und Kirche St. Laurentius Leutzsch

Prof. Dr. Martin Sander, Orgel (HMTM München)
Detlev Schulten, Orgel (Kantor St. Laurentius Leutzsch)
Dr. Christine Blanken und Dr. Markus Zepf (Bach-Archiv), Moderation

Zwei Orgeln werden mit dem Rad bereist und von Organisten zum Klingen gebracht. Durch eine Videokamera lässt sich direkt ins Gehäuse blicken, die Bälge als Lunge der Orgel werden getreten, den Organisten kann auf die Füße geschaut werden. Wie auch zur Bach-Zeit üblich, kommt zu guter Letzt der große traditionelle »Orgelschmaus« nach einem Leipziger Kochbuch von 1745.

9.30 h Treffpunkt Sachsenbrücke im Clara-Zetkin-Park (oder eigene Anreise)

11.30 h Orgelprobe Hildebrandt-Orgel (1723) in Störmthal 16.00 h Orgelprobe Jehmlich-Orgel (1900) in Leutzsch 17.30 h Orgelschmaus

Eintritt für Konzerte und Orgelschmaus
Gefördert von der Vereinigung der Freunde des Bach-Archivs Leipzig und der Leipzig Stiftung

 

KIRCHENMUSIKALISCHE PRAXIS DER BACH-ZEIT IM SPIEGEL DER AKTEN DES STADTARCHIVS LEIPZIG am 23. Oktober 2025

Vortrag mit Dr. Till Reininghaus und Dr. Gregor Richter, Sächsische Akademie der Wissenschaften/Bach-Archiv Leipzig

Seit 2023 werden im Rahmen des Projekts »Forschungsportal BACH« sämtliche Dokumente der weitverzweigten Bach-Familie zusammen- getragen. In der ersten Projektphase stehen dabei die Dokumente
zu Leben und Werk Johann Sebastian Bachs im Fokus. Der Vortrag widmet sich Bach als Thomaskantor und städtischer Musikdirektor. Neue Dokumentenfunde liefern hier interessante, unbekannte Details.

Eintritt frei
Gefördert von der Vereinigung der Freunde des Bach-Archivs Leipzig und der Leipzig Stiftung

 

 

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